Blogbeitrag | 17. Februar 2025
Digitale Barrierefreiheit – Warum Dein Onlineangebot bald barrierefreier sein muss (und wie Du das hinkriegst, ohne dabei den Verstand zu verlieren)
Hallo, ich bin Andreas, dein Marketing- und Digitalisierungsberater, und heute sprechen wir über ein Thema, das viele Unternehmen noch unterschätzen, das aber bald mächtig wichtig wird: digitale Barrierefreiheit.
Falls du jetzt denkst: „Klingt wichtig, aber betrifft mich das überhaupt?“ – dann schnall dich an! Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV) tritt am 28. Juni 2025 in Kraft und bringt klare Anforderungen für Onlineshops, digitale Dienstleistungen und Apps mit sich. Und ja, du solltest das nicht ignorieren – außer du stehst auf teure Abmahnungen und eine Kundschaft, die deine Website so nutzen kann wie ein Fisch ein Fahrrad.
Lass uns also in die digitale Inklusion eintauchen: Warum ist das wichtig, was bedeutet das neue Gesetz für dich, und wie kannst du deine Website oder deinen Onlineshop fit machen – ohne dabei den Kopf zu verlieren?
1. Barrierefreiheit: Mehr als nur ein „Nice-to-have“
Barrierefreiheit in der digitalen Welt bedeutet, dass ALLE Menschen, unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, problemlos auf deine Website oder App zugreifen können. Und wenn du jetzt denkst: „Na ja, betrifft ja nur eine kleine Zielgruppe…“ – dann schnapp dir eine Tasse Kaffee und lies weiter.
Warum das wichtig ist:
- Über 10 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Behinderung – das ist eine riesige Kundengruppe!
- Unsere Gesellschaft wird immer älter – und ältere Menschen brauchen oft größere Schrift, besseren Kontrast und einfachere Navigation.
- Barrierefreie Websites erreichen mehr Kunden – und das bedeutet mehr Umsatz!
Praxisbeispiel:
Ein Onlineshop für Mode bekommt ständig Beschwerden, weil seine Navigation für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen unbrauchbar ist. Nach der Umstellung auf eine barrierefreie Gestaltung (größere Buttons, bessere Kontraste, Screenreader-freundlicher Code) steigt die Conversion-Rate um 20 %.
2. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV): Was du wissen musst
Ab dem 28. Juni 2025 gilt das BFSGV – und nein, das ist kein neuer Radiosender, sondern ein ziemlich wichtiges Gesetz für alle, die digitale Dienstleistungen oder E-Commerce-Plattformen betreiben.
Wer ist betroffen?
- Alle Anbieter digitaler Produkte und Dienstleistungen – also Onlineshops, Software-Anbieter, Banken, Reiseportale, Ticketbuchungen etc.
- Behörden und öffentliche Einrichtungen – diese müssen sowieso schon barrierefrei sein.
- Selbst kleine Unternehmen, wenn ihre Plattform für die Öffentlichkeit gedacht ist.
Was passiert, wenn du das ignorierst?
- Strafen & Abmahnungen: Wer nicht mitmacht, riskiert Bußgelder und rechtliche Konsequenzen.
- Verärgerte Kunden: Menschen mit Behinderungen haben ein Recht darauf, deine Website zu nutzen – und werden sich zu Recht beschweren, wenn das nicht geht.
- Schlechtere Auffindbarkeit in Suchmaschinen: Google liebt barrierefreie Seiten – du willst doch nicht, dass dein Ranking leidet, oder?
Praxisbeispiel:
Eine Bank ignoriert die Vorschriften und hat eine Online-Banking-App, die für blinde Nutzer nicht zugänglich ist. Ein Rechtsstreit folgt, die Bank muss teuer nachbessern und die Reputation nimmt Schaden.
3. WCAG: Die geheimen Zutaten für eine barrierefreie Website
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind der Goldstandard für digitale Barrierefreiheit. Hier die wichtigsten Anforderungen:
1. Wahrnehmbarkeit (Perceivable)
- Klare Kontraste (z. B. Schwarz auf Weiß statt Hellgrau auf Dunkelgrau 🤦♂️)
- Alternativtexte für Bilder (damit Screenreader sie vorlesen können)
- Videos mit Untertiteln (für hörgeschädigte Nutzer)
2. Bedienbarkeit (Operable)
- Die gesamte Seite muss mit der Tastatur navigierbar sein (statt „Klick hier, wenn du eine Maus hast – sonst Pech!“)
- Keine blinkenden oder automatisch ablaufenden Inhalte (Epilepsie-Alarm!)
3. Verständlichkeit (Understandable)
- Klare, einfache Sprache (weniger Fachchinesisch, mehr Klartext)
- Einheitliche Navigation (kein „Labyrinth des Grauens“ für Nutzer)
4. Robustheit (Robust)
Der Code sollte so geschrieben sein, dass er mit verschiedenen Geräten und Screenreadern kompatibel ist.
4. Clevere Lösungen für eine barrierefreie Website
Jetzt, wo wir wissen, was wichtig ist, kommen wir zu den Lösungsansätzen.
Lösung 1: Automatische Barrierefreiheits-Checks nutzen
Tools wie Wave, axe DevTools oder Google Lighthouse können deine Website scannen und dir sofort sagen, wo Probleme sind.
Lösung 2: Kontrast & Farben richtig einstellen
- Schwarzer Text auf weißem Hintergrund? Perfekt.
- Hellgrau auf weiß? Bitte nicht.
- Rot und Grün als einzige Unterscheidung? Katastrophe für Farbenblinde.
Lösung 3: Tastaturfreundlichkeit testen
Einfach mal mit der Tab-Taste durch die Website navigieren. Wenn du nach fünf Minuten noch nicht zur Checkout-Seite gekommen bist – Houston, wir haben ein Problem!
Lösung 4: Bilder und Medien barrierefrei machen
- Alternative Bildtexte für Blinde hinzufügen.
- Untertitel für Videos bereitstellen.
- Keine nervigen Auto-Play-Videos (das regt übrigens ALLE Nutzer auf).
5. Was bedeutet das für Unternehmen?
Investition, die sich lohnt
Klar, barrierefreie Anpassungen kosten Geld – aber wenn dadurch mehr Kunden auf deine Website zugreifen können, ist das eine kluge Investition.
Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die früh auf Barrierefreiheit setzen, heben sich von der Konkurrenz ab.
Praxisbeispiel:
Ein Reiseanbieter verbessert seine Website für barrierefreie Nutzung und bekommt plötzlich Lob von Kunden mit Behinderungen – und jede Menge positive PR!
6. Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
- Zu kleine Schriftgrößen – Ältere Menschen haben keine Adleraugen.
- Komplizierte Captchas – Alternative Methoden wie einfache Rechenaufgaben sind besser.
- Fehlender Alternativtext für Bilder – So einfach, aber oft vergessen.
- Unstrukturierter Code – Ein Graus für Screenreader.
Besser: Frühzeitig testen, anpassen und Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken!
7. Fazit: Digitale Barrierefreiheit ist keine Option, sondern Pflicht
Das Gesetz kommt, und die Kunden erwarten es. Wer heute noch denkt, Barrierefreiheit sei „nicht so wichtig“, wird spätestens 2025 eines Besseren belehrt – und wahrscheinlich abgemahnt.
Wer jetzt handelt, hat nicht nur rechtlich alles im Griff, sondern erschließt sich eine riesige Zielgruppe, verbessert die Usability für alle und gewinnt dabei noch Pluspunkte bei Google.
Also: Ran an die Barrierefreiheit – und wenn du Hilfe brauchst, melde dich einfach!